Köln, wo wir uns treffen
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Köln, wo wir uns treffen
ist eine Neuauflage von Köln wo wir uns trafen Größeres Format 12.5x19cm, wesentlich mehr Seiten, neue Texte und Text-Grafiken. Alle Stories und die Fotos sind überarbeitet. |
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![]() 16 Stories & Impressionen, 58 Fotos, 12 Text-Grafiken |
Taschenbuch 216 S
58 Fotos, 12 Grafiken 17,99 Euro ISBN 978-3-8197-2762-7 Hier bestellen: amazon Thalia/Mayersche Hugendubel Keine Versandkosten bei diesen Anbietern. |
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Titel Köln, wo wir uns treffen Untertitel StoryBook der Millionen-Stadt Autor, Fotos, Grafiken: Rob Kenius Alle Rechte beim Autor ISBN 978-3-8197-2762-7 | ||||||||
Willkommen am Treffpunkt!Zum Thema Köln ist längst alles gesagt. Es ist eigentlich schon viel zu viel gesagt und auch geschrieben worden. Dem soll nichts hinzugefügt werden. Köln ist hier der Treffpunkt, die Kulisse, der Untergrund. Das Titelbild weist schon darauf hin, dass es auch in Abgründe geht.Und wer trifft sich hier? Touristen aus aller Welt, Kanalarbeiter, Musikerinnen und Reporter, Frauen und Männer, die sich kennenlernen wollen. Aus den Randgebieten drängen sie in die Innenstadt, da wo die Musik spielt und es kommt zu Szenen, wie sie hier geschildert werden. Am Bahnhof, auf der Schildergasse, am Wallraffplatz, in den Cafés und Kneipen, an den Haltestellen der Straßenbahn, die auch in den Untergrund fährt. Für Leserinnen und Leser ein Abenteuer, um die Langeweile der Büros, der Verwaltung, der Fernsehprogramme und der städtischen Dienste zu vertreiben. Es gibt Satire und Karikaturen, aber wir bleiben ganz nah an der Realität. Das belegen die Fotos, die allen beweisen, dass wir da waren und sie dienen der Navigation durch die Stadt und durch die freie Phantasie. |
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Inhalt50.000 Liebesschlösser   (zur Buchvorstellung)... Zwischen den Fußweg an der Südseite der Hohenzollernbrücke und die Bahngleise drängt sich ein unüberwindbarer Zaun aus kräftigem Drahtgeflecht. In die Maschen des Zauns sind unzählige Schlösser eingeklemmt. Es können fünfzigtausend oder mehr Vorhängeschlösser sein und fast jedes dieser Schlösser hatte einmal zwei passende Schlüssel. Die Paare kommen von überall her, aus Korea oder New York, aus Dortmund, Schalke oder Mönchengladbach, sie schlendern verliebt über die Brücke, küssen sich und hängen ihr Schloss an den Zaun, wenn sie eine passende Stelle finden. Dann werfen sie die Schlüssel auf der anderen Seite in den Rhein und küssen sich wieder. Niemand kann das Schloss der Liebe wieder öffnen, denken sie. Wie viel zigtausendmal ist das schon passiert? Und es wird nie langweilig dabei. Immer wieder Küsse und Hoffnung, dass alles so weiter geht, wie es angefangen hat. Die Sonne steht noch auf halber Höhe des Himmels, weil es bald Abend wird. Der Fluss rollt satt unter dem kalten Sonnenschein und unter der ständig durch Züge vibrierenden Brücke durch. Unberührt spült der Rhein die störenden Gedanken fort und wäscht die Seele frei von Furcht. Er rollt weiter ins Flachland, nach Leverkusen, Düsseldorf, Duisburg, Wesel, Xanten, Emmerich. Nijmegen, Arnhem. Der Rhein teilt sich in Waal, Lek und Ijssel, und fließt in den Hafen von Rotterdam, immer noch weiter ins Meer, nach Friesland, Island und bis zum Nordpol, wo fast keine Sonne scheint. Das Wasser aber steigt wieder hoch, es verdunstet, es kreist vom Meer zu den Wolken und dann regnet es auf den grauen Asphalt, wo Liebende selbst im Regen noch ihre Schlösser einklicken. Sie kichern japanisch in die Kamera und küssen sich unterm Regenschirm. Der Regen tropft langsam wie Tränen in den Fluss. Auch die Liebe kreist manchmal, wie im Roulette. Das Rad dreht sich. Die Kugel rollt meistens daneben. Aber irgendjemand hat auch gewonnen und geht befriedigt nach Hause, die Hände tief in die Taschen gestopft. Das Glück im Spiel ist etwas anders als das Glück der Liebe. Im Spiel musst du immer wieder neu einsetzen und kannst dich nur auf den Zufall der Zahlen verlassen. Aber wer in der Liebe Glück gehabt hat, kann das Glück für eine Weile festhalten, du musst nicht weiter spielen, um zu gewinnen. So lange die Schwingung auf der anderen Seite ebenfalls anhält, besteht eine Resonanz. Das kann jahrelang so weitergehen, manchmal auch ein Leben lang. Es gibt keinen Anfang und kein Ende, nur eine sanfte Resonanzschwingung, die immer wiederkommt. Die Vorhänge-Schlösser aus Messing und Eisen bleiben draußen am Drahtgitter der Brücke hängen. Sie baumeln manchmal bei Sturm und rappeln bis in alle Ewigkeit, wenn ein Zug vorbeifährt, auch dann, wenn die Liebe längst vergangen ist. Die Handlung wird sich nicht wiederholen, nur einzelne Passagen und das sind gerade die innigsten Begegnungen. Darauf warten wir. Aber Vorsicht, wartet nicht zu lange! Tanz in den Mai Feiern bis tief in die Nacht ![]() Kopfsalat und Dichter Nebel Vom Poetry-Slam zur Fernsehkomik Hip Hop Hein Ein Slam aus der kölschen Küche ![]() dada muzungu Text&Stimme: Rob Kenius Amazonas am Rhein Toccata und Fuge d-Moll, BWV 565 Alte Feuerwache Ein Schwelbrand im Inneren der Stadt ![]() Free Jazz Der Ausbruch eines kreativen Vulkans Leseprobe Gericht der Straße Alptraum einer Staatsanwältin Jan Kremer und der Intendant Fernsehen, hinter den Kulissen ![]() Tahiti auf der Schildergasse Ein Fotomodell steigt aus dem Bild ![]() Baustelle der Unterweltbahn Die Würfel sind (in den Kanal) gefallen Treffpunkt La Strada Das Strickmuster von Liebe ohne Stoff Stadtgrenze An den Flächen der Berührung Dante oder Al Dente Liebesleben in der Südstadt ![]() Mädchen aus Mülheim Es wird nicht geschehen, wie es geschrieben steht Eine Frage um halb drei Bist du schon am Ziel? | ||||||||
Rob Kenius (Buchseite 215-216)
ein freier Publizist in Köln
Rob Kenius wurde durch den WDR nach Köln geholt. Er hatte das Studium der Physik mit dem Diplom beendet, wollte aber nicht Physiker werden, sondern Publizist. Er landete in der wissenschaftlichen Fernsehredaktion des WDR, als fester freier Mitarbeiter. Das war eine völlig rechtlose Position. Man konnte jederzeit fristlos entlassen werden und so geschah es auch. Die Hierarchie der Sendeanstalt war nicht seine Welt.
Jetzt einmal in Köln, mit seiner jungen Frau, die das erste Kind erwartete, nahm er eine Anstellung als Sachverständiger im Institut IRS für Reaktorsicherheit an, das in der Glockengasse und im Hause Früh eingemietet war. Als man ihn aber an das Innenministerium vermitteln wollte, um dort mit Publizistik Argumente der Atomkraftgegner zu widerlegen, sagte er nein und kündigte. Der arbeitslose Physiker, der weder für die Kernkraft, noch für Rheinmetall in Düsseldorf arbeiten wollte, besann sich auf seine Herkunft. Er war in einer Gaststätte aufgewachsen und hatte schon als Kind Schallplatten aufgelegt: Schlagermusik, Tango, Samba und Rumba. Dann kam eine Juke-Box und die Rockmusik. Rob war von Kind an Musikfan und das favorisierte ihn, in Köln ein Musiklokal zu eröffnen. Da liefen den ganzen Abend die heißen Platten. Hier machte Rob Bekanntschaften mit der Kölner Szene: Jaki Liebezeit, der Drummer von Can, stand am Heiligabend mit seiner Frau an der Theke und andere Musiker folgten, auch der Schauspieler Heiner Lauterbach im Schlepptau von Zeltinger. Die Räume waren aber nicht schalldicht, es gab Probleme mit dem Ordnungsamt. Man kündigte und fand, ebenfalls in Köln, das Objekt für einen Musikklub, der 500 Leute fasste. Diesen Club hat Rob, mit seiner Frau, mehr als fünf Jahre lang betrieben. Doch das reicht fürs Leben, es ist sehr anstrengend. Sie sind nach Belgien in ein 500-Seelen-Dorf ausgewandert, wo die Miete für ein Häuschen so niedrig war, wie in Köln eine billige Studentenbude. Wer Jahre lang jeden Abend Schallplatten vor Publikum gespielt hat, kann die Wirkung von Musik sicher beurteilen. Das war die Voraussetzung, einen Tonträger-Independent-Vertrieb zu gründen und nach vielen Jahren erfolgreicher Tätigkeit ein Haus zu suchen und nach Köln zu ziehen. Dort konzentriert Rob Kenius sich seit 2008 voll auf das kreative Schreiben: Kurzgeschichten, Songlyrik, Web-Artikel, grafische Texte und Sachbücher. |
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