Ansichtskarte
aus der Camargue

Die Sonne lacht und lockt hinaus
ein Wind vom Meer
Geruch von Pferden vor dem Haus
und Mücken tanzen vor dir her
Es rieselt Kälte aus den Sternen
so tief und blau
Die Augen triefen in die Fernen
die Wolken und die Straßen grau
Geschrei von Möwen, die sich zanken
mit Spatzen um das letzte Brot
und schwer verwässerte Gedanken
Gemüse schneiden
Obst zerkleinern
Wein einschenken
blass und rot

du musst

du musst klein anfangen
kleiner als du bist
du musst groß werden
größer als du kannst
du musst sehr schnell sein  
schneller als du denkst
und du musst gewinnen
mehr, als du jemals brauchst

Fehler im   System  

Durch die Stadt im Dauerlauf
Augen und Ohren auf
überall ist sehr viel Frust
und viel Verlust
Schulden und Mieten sind zu hoch
die Zukunft ist ein
winzig kleines Loch
doch viele viele viele
haben's immer noch bequem
da ist ein Fehler im System
da sind Fehler im System

Und wer hat uns belogen?
wer hat uns betrogen?
wer hat uns verraten?
Bürokraten!
Sie sind in den Parteien
in den hinteren Reihen
in den Parlamenten
mit doppelten Renten
Beraterverträgen
wenn nur ihre Konten
mal offen lägen
dann säh jedes Kind
dass sie keine Christen
keine Sozialisten
und auch keine freien
Demokraten sind
Medien sind rappelvoll
ich weiß nicht,
was ich denken soll
alles ist gesagt
und längst vertagt
sie debattieren viel,
viel zu viel
dabei sind die Parasiten
längst am Ziel
sie leben vom Geschwätz
und das ist wirklich sehr bequem  
da ist ein Fehler im System
da sind Fehler im System

Und wer kassiert Diäten
sitzt in Aufsichtsräten
wo sind die Banditen?
Parasiten!
Auf sicheren Posten
wo Reformen verrosten
in den Institutionen
wo die Jahre sich lohnen
vor allen Dingen
weil Volksvertreter
ihre Lieder singen
Das weiß jedes Kind
dass sie keine Christen
keine Sozialisten
dass sie Egoisten
und auch keine echten
Vertreter sind


 

drunter
und drüber

ich treffe
den ton
nicht genau

ich singe
drunter
und drüber

und wenn
ich geige
geht es

oft mal
daneben
 
 

 

dada muzungu:  fehler im system         mehr Tonaufnahmen:

 

Hip hop Haribo
oder
Weiße Fahnen

Saßen hinter Ginster
und aßen hip hop Haribo
schwammen nackt im Baggersee
lagen stundenlang im Klee

Frag nicht, wo
und frag nicht, wann!

Wie viele Jahre
wie viele Wochen
wie viele Tage
ist das denn schon her?

So grün sind die Felder
so klar ist das Wasser
so schnell geht die Freundschaft
schon lange nicht mehr
Schliefen unter freiem Himmel
und tranken da da da Dosen-Bier
schliefen manchmal auch in Scheunen
wälzten uns in feuchten Träumen

Frag nicht, wo
und frag nicht, wann!

Wie viele Tage
und wie viele Nächte
und wie viele Stunden
ist das denn schon her?

So nah ist der Himmel
so offen sind Scheunen
so schnell geht die Liebe
schon lange nicht mehr
 
         
Fuhren über Asphaltstraßen
rauchten tip top schwarzen Stoff
aus heute längst zerstörten Ländern
daran konnten wir nichts ändern

Frag nicht, wo
frag nicht, wann
und frag nicht wie!

Wie viele Straßen
wie viele Kriege
und wie viele Sieger
haben wir schon gesehn?

Nicht rot sind die Fahnen
nicht schwarz sind die Fahnen
nein
weiß sind die Fahnen
die über uns wehn
nur weiß sind die Fahnen
die über uns wehn